Schizophrenie

Chaos im Kopf

Von Svenja Ruciman · 2018

Einige hören Stimmen, bei anderen gerät die Gefühlswelt durcheinander, wiederum andere leiden unter Bewegungsstörungen: Die Symptome einer Schizophrenie können sehr unterschiedlich sein. Häufig leiden Betroffene doppelt, weil sie von der Gesellschaft als „verrückt“ abgestempelt werden.

Doppelbelichtung: Frau hält sich die Hände vor das Gesicht.

Eines vorweg: Mit der „gespaltenen Persönlichkeit“, die viele Menschen mit Schizophrenie in Verbindung bringen, hat die Erkrankung nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine Psychose, bei der das eigene Erleben und die Wahrnehmung gestört sind. Allein in Deutschland sind rund 800.000 Menschen von ihr betroffen. Etwa 80 von 100 Menschen mit Schizophrenie entwickeln im Laufe der Erkrankung Wahnvorstellungen, bei denen sie sich beispielsweise verfolgt fühlen oder auch der Meinung sind, über besondere Kräfte zu verfügen. Die Hälfte der Betroffenen leidet zudem an Halluzinationen. 

Erhöhtes Risiko

Die genauen Ursachen der Erkrankung, die meist in Schüben verläuft, sind noch nicht bekannt. Es gibt zwar Risikogene, die vererbt werden, doch nicht jeder, der diese in sich trägt, wird krank. Forscher gehen davon aus, dass mehrere Faktoren im Zusammenspiel die Erkrankung auslösen. So ist schon länger bekannt, dass halluzinogene Drogen wie LSD eine schizophrene Psychose auslösen können. Eine in diesem Jahr veröffentlichte Studie eines internationalen Forscherteams um den Mediziner Gianluca Ursini hat zudem die These gestützt, dass der Verlauf einer Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt. In der Studie analysierten die Mediziner das genetische Material von 2.885 Gesunden und Schizophrenie-Kranken. Dabei stellten sie fest, dass das Risiko für ein Kind, im Laufe seines Lebens an Schizophrenie zu erkranken, um das Fünffache erhöht war, wenn es Komplikationen während der Schwangerschaft gegeben hatte und ein genetisches Risiko vorhanden war.

Schizophrenie: Individuelle Therapiekonzepte

Schizophrenie ist heute gut behandelbar, aber nicht immer heilbar. Bei der Behandlung setzen Ärzte auf einen mehrdimensionalen Ansatz und individuelle Therapiekonzepte. Die wichtigsten Säulen sind dabei die Behandlung mit Neuroleptika, die das Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn ausgleichen, und Psychotherapie, die zur Stärkung der Persönlichkeit beitragen soll.

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