Bewegungstherapie bei neurologischen Erkrankungen

Für mehr Lebensqualität

Von Andrea von Gersdorff · 2022

Neurologische Erkrankungen bringen häufig Mobilitätseinschränkungen mit sich. Dieser Belastung sind Betroffene allerdings nicht hilflos ausgeliefert. Mittels Bewegungstherapie lassen sich diese Symptome und damit die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten, deutlich verbessern.

Eine Frau hilft einer älteren Dame beim Austrecken eines Armes.
Bewegungstherapie verbessert die Lebensqualität. Foto: iStock / Ridofranz

Häufig leiden Menschen mit einer akuten neurologischen Erkrankung wie Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma, aber auch solche mit Parkinson oder Multipler Sklerose unter Lähmungen an Armen und Beinen, motorischen Defiziten oder Geh- und Gleichgewichtsstörungen, die ihren Alltag stark einschränken. Doch diese Symptome können mittels Bewegungstherapie günstig beeinflusst werden: Bei Parkinson-Patienten verbessern sich dadurch häufig Schrittlänge, Gehgeschwindigkeit, Gangbild und Spurbreite.

Es ist nie zu spät

Für die Patienten ist die Wiedererlangung ihrer Mobilität und Leistungsfähigkeit ein befreiendes Gefühl, das häufig zu einem aktiven und bewegungsreichen Lebensstil auch noch im fortgeschrittenen Alter führt. Je früher mit der Bewegungstherapie begonnen wird, desto besser. Im Fall von Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma beispielsweise beginnt die Bewegungstherapie in Abhängigkeit vom Zustand des Betroffenen zumeist mit den weiterführenden Stadien der Rehabilitation oder im Anschluss an die Entlassung aus dem Krankenhaus. Patienten mit Multipler Sklerose oder Parkinson hingegen können prinzipiell schon nach der Erstdiagnose mit einer Bewegungstherapie beginnen. Nicht immer jedoch tun sie das auch – sei es, weil ihre Beschwerden zu gering erscheinen oder weil sie diese beim Arzt gar nicht erst vortragen. Zwar wirkt sich bei diesen Erkrankungen ein frühestmöglicher Beginn der Bewegungstherapie positiv auf das Fortschreiten der motorischen Probleme aus. Zu spät ist es dafür aber nie.

Bewegungstherapie bei neurologischen Erkrankungen wirkt vielfätig

Unter dem Begriff Bewegungstherapie werden alle Verfahren verstanden, die mit Bewegung arbeiten wie beispielsweise Balance- oder Ballübungen sowie alle Therapiemethoden, die unter der klassischen Krankengymnastik zusammengefasst sind. Abhängig von der Schwere der Erkrankung werden auch passive Maßnahmen durch den Therapeuten vorgeschaltet, bevor die aktive Mitarbeit der Patientinnen und Patienten gefordert wird. Dabei wirkt die Bewegungstherapie auf vielfältige Weise: Unter anderem aktiviert und stärkt sie eine geschwächte Muskulatur, dehnt Muskeln, Sehnen oder Gelenkkapseln, verbessert die Körperhaltung, schult und trainiert die Koordination. Aber es werden auch die Durchblutung angekurbelt sowie Atmung, Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-System stimuliert. Während der Behandlung wird somit langsam und schrittweise die Leistungsfähigkeit der Patienten gesteigert.

Quellen:
aerzteblatt.de: Körperliche Aktivität und Sport: Unverzichtbar in der neurologischen Praxis

Hippocampus Verlag: Bewegungsförderung und Sport in der Neurologie – Kompetenzorientierung und Nachhaltigkeit
NetDoktor: Bewegungstherapie
Die Techniker: Bewe­gungs­the­rapie - gezieltes Trai­ning für jede Lebens­lage
Rehaklinik Zihlschlacht: Neurologische Symptome

 

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