Psychische Gesundheit fördern

Mit professioneller Hilfe aus dem Tief

Von Tobias Lemser · 2024

Jede vierte erwachsene Person leidet unter einer psychischen Erkrankung. Umso wichtiger, der mentalen Gesundheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Doch was bedeutet Mental Health? Wo finde ich Hilfsangebote, und was tun Unternehmen vorbeugend, um Ausfallzeiten ihrer Mitarbeitenden zu reduzieren?

Unterstützende Hand liegt auf Schulter einer deprimierten Person
Bild: iStock/NanoStockk

Gestern auf Dienstreise nach Wien, heute ein höchst brisantes Meeting, morgen ein Workshop zu Führungsqualitäten: Der Alltag im Job kann äußerst stressig sein und uns viel abverlangen. Das Problem: Überwiegen negative Faktoren wie Anspannung und körperliche Arbeit im Berufsalltag, kann sich dies – trotz Freude am Job – auf unser psychisches Wohlbefinden auswirken. Stichwort Mental Health. Doch was heißt das genau?

Psychische Gesundheit fördern: Jede dritte Person ist gestresst 

Befinden wir uns im seelischen Gleichgewicht und erreichen einen Zustand völligen Wohlbefindens, ist von mentaler Gesundheit die Rede. Mental Health schließt auch emotionale Ausgeglichenheit und Arbeitszufriedenheit ein – mit dem Ziel, alltägliche Aufgaben zu bewältigen und zudem in der Gesellschaft aktiv zu sein. Wie es um die seelische Gesundheit der Deutschen steht, zeigt eine im vergangenen Jahr veröffentlichte Forsa-Befragung unter 2.000 Teilnehmenden. Ergebnis: Fast 30 Prozent der Befragten lassen sich durch Stress aus der Ruhe bringen. Die Suche nach geeigneten Bewältigungsstrategien zu psychischen Erkrankungsbildern ist jedoch nicht so leicht. 36 Prozent der Studienteilnehmenden gaben an, Schwierigkeiten zu haben, bei psychischen Problemen an passende Informationen zu gelangen.

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Beratung am Telefon

Gut zu wissen: Wer bemerkt, dass die Psyche aus dem Gleichgewicht gerät, findet unter anderem in digitalen Medien inzwischen gute Hilfsmittel, um wieder zur inneren Ruhe zu finden. So gibt es etwa Apps für Meditationsübungen oder als Einschlafhilfe. Wichtig jedoch: Die Apps sollten von offizieller Stelle geprüft sein, um sichergehen zu können, den richtigen Weg aus der mentalen Krise einzuschlagen. Klar ist auch: Sie können keinesfalls eine persönlich durchgeführte Therapie bei schwerwiegenden Problemen ersetzen. In diesem Fall sollte die hausärztliche Praxis die erste Anlaufstelle sein, die in der Regel eine Überweisung zur professionellen Hilfe bei einem Facharzt ausstellt. Des Weiteren bieten Krankenkassen niederschwellige Angebote für Betroffene, zum Beispiel in Form von Online- oder Entspannungskursen vor Ort. Ebenso können telefonische Beratungsstellen einen Türöffner darstellen, auch um anonym über Probleme zu sprechen. So hat das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit jüngst eine digitale Beratungsplattform geschaffen, um zeitnahe und passgenaue Hilfen für Menschen in seelischen Krisen bereitzustellen.

Firmen ergreifen Initiative

Aber auch die Unternehmen selbst erkennen zunehmend, wie entscheidend die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden ist. Aus gutem Grund: Daten des Bundesministeriums für Gesundheit zeigen, dass psychische Erkrankungen immer öfter Ursache für Fehlzeiten sind. Rund 15 Prozent aller Fehltage gehen auf Erkrankungen der Psyche zurück. Besondere Brisanz erhalten psychische Erkrankungen wie akute Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen durch ihre Krankheitsdauer, die mit durchschnittlich 36 Tagen dreimal so hoch ist wie bei anderen Erkrankungen mit zwölf Tagen. Vor allem Großkonzerne reagieren bereits auf die Entwicklung und bieten Seminare und Workshops zur Prävention an, genauso wie Meditationsangebote, Schulungen zum Umgang mit belasteten Kollegen und spezielle Trainings für Führungskräfte. Einige Firmen setzen dagegen auf externe Achtsamkeits- oder Yoga-Kurse und engagieren zur Förderung der mentalen Gesundheit aller „Mental Scouts" – auch damit eng gesteckte Kalendertermine mental bestmöglich zu meistern sind.

Anlaufstellen für psychische Gesundheit

Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
www.seelischegesundheit.net

Deutsche Depressionsliga e. V.
https://depressionsliga.de

Bundesverband der Angehörigen psychischerkrankter Menschen (BApK) e. V.
www.bapk.de/der-bapk.html

Deutschlandweite Liste mit Selbsthilfegruppen rund um das Thema Depression
www.du-bist-wichtig.com

Forum zum Auszutauschen
www.hilferuf.de

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