Digitalisierung in der medizinischen Versorgung

Zeit für das Wesentliche

Von Jens Bartels · 2022

Egal, ob Fernüberwachung chronisch Erkrankter, E-Rezept oder die Patientenakte in der Cloud: Der Einsatz digitaler Technologien wird die Versorgungsqualität und Kosteneffizienz erhöhen und gleichzeitig Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten sowie die Arbeitssituation des Personals im Gesundheitswesen verbessern.

Abstrakte grafische Darstellung eines Globusses mit Medizin-Icons über einem iPad.
Digitale Technologien verbessern die Versorgungsqualität. Foto: iStock / ipopba

Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen birgt ein Nutzenpotenzial von 42 Milliarden Euro – pro Jahr. Das entspricht rund zwölf Prozent der gesamten jährlichen Gesundheits- und Versorgungskosten von zuletzt 343 Milliarden Euro. Durch den Einsatz digitaler Technologien können die Qualität der Versorgung und die Kosteneffizienz erhöht, die Behandlung und Betreuung von Patienten und gleichzeitig die Arbeitssituation des Personals im Gesundheitswesen verbessert werden. Das größte Potenzial bieten dabei die elektronische Patientenakte (ePA), Online-Interaktionen zwischen Arzt und Patient sowie die Fernüberwachung von chronisch Erkrankten. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie von McKinsey & Company.

Digitalisierung in der medizinischen Versorgung steigert Patientenwohl

Das Nutzenpotenzial der Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung hat sich deutlich erhöht. Gerade interdisziplinär vernetzte Fachbereiche wie die Neurologie profitieren von einem verstärkten Einsatz digitaler Technologien, denn sie sind auf komplexe Diagnoseverfahren sowie zeitaufwendige Datenbearbeitung angewiesen. Durch Fortschritte in der Digitalisierung können Ärzte beispielsweise Ergebnisse medizinischer Untersuchungen schneller unter der Verwendung der elektronischen Patientenakte prüfen. Insgesamt hilft der digitale Wandel dabei, die Medizin menschlicher zu machen, denn durch die digitalen Lösungen können sich Ärzte, das Pflegepersonal und die Therapeutinnen und Therapeuten auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren, statt unverhältnismäßig viel Zeit in Verwaltung und Bürokratie zu investieren.

Weitere Verbesserungen nötig

„Um die digitale Transformation des deutschen Gesundheitssystems nun voranzutreiben, braucht es weitere politische Initiativen und Maßnahmen auf Ebene der Bundesländer, des Bundes und der EU, die zum Beispiel digitale Anwendungen in der Breite verfügbar machen und spürbare Mehrwerte der Digitalisierung in der Versorgung schaffen“, sagt Tanja Bratan vom Fraunhofer ISI. Das Institut hat das Voranschreiten der Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem untersucht und schlägt unter anderem vor, eine E-Health-Strategie für Deutschland zu entwickeln, das gesamte Gesundheitssystem besser zu vernetzen sowie die IT-Sicherheit in Gesundheitseinrichtungen zu verbessern.

Quellen:
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI): Studie zum deutschen Innovationssystem
McKinsey & Company: Digitalisierung im Gesundheitswesen

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